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Tötungsdelikte in Deutschland
Die kleine, aber äußerst lautstarke und gut vernetzte Antiwaffenlobby in Deutschland schafft es immer wieder, mit unseriösen Zahlen große Aufmerksamkeit in den Medien zu erzielen.
So kolportiert man seit Jahren angebliche Zahlen von Opfern „getötet mit Schusswaffen von Sportschützen“, die sich innerhalb weniger Jahren von einst knapp über 100 auf mittlerweile „stolze“ 204 (Stand Januar 2016) „gemausert“ hat. Für den Zeitraum 1993 – 2014 listet man 185 Tote auf.
Der Trick
Der erste Teil des billigen Trick bei der Sache ist die Addition nach willkürlich festgelegten Kriterien zusammengetragener „Sportmordwaffenopferzahlen“ über einen sehr langen Zeitraum. 204 Opfer von Sportschützen klingt ja auch erst einmal sehr beängstigend, auch wenn man Fälle aus einem Vierteljahrhundert sammeln musste.
Der zweite Teil des Tricks ist das bewusste Unterschlagen von Vergleichszahlen und der Gewissheit, dass auch die wenigsten Redaktionen sich die Mühe machen, diese zu recherchieren.
Dabei reichte schon ein schneller Blick auf Wikipedia, wenn man schon zu bequem ist, sich die vom BKA öffentlich zur Verfügung gestellten Zahlenreihen zu Gemüte zu führen:
In den Jahren 1993 – 2014 wurden demnach in Deutschland von der Polizei 80.840 Straftaten gegen das Leben registriert. In 41.289 Fällen blieb es beim Versuch, 39.551 Menschen verloren als Opfer eines Tötungsdeliktes ihr Leben.
Statistisch gesehen ergibt das pro Jahr fast 1.800 oder täglich fünf Opfer von Mord und Totschlag. Die Anzahl von 204 „Sportmordwaffenopfern“ aus 25 Jahren wird durch den alltäglichen Mord und Totschlag alle sechs Wochen erreicht, die Opferzahl von „Winnenden“ alle dreieinhalb Tage.
Wie weit fernab jeglicher Lebenswirklichkeit die herbeihysterisierten Bedrohungsszenarien durch die Sportschützen wirklich sind, verdeutlicht der Vergleich der absoluten Zahlen über einen gleichen Zeitraum.
Grafe listet für die Jahre 1993 – 2013 185 Opfer auf, das BKA im gleichen Zeitraum 39.551.
Das heißt, weniger als NULL KOMMA FÃœNF PROZENT der Täter waren „Sportschützen“ und/oder das Tatmittel eine „Sportwaffe“.
„Problem“ im Promillebereich
Anders ausgedrückt: In mehr als 99,5 % der registrierten Tötungsdelikte war der Täter im Umkehrschluss dann kein Sportschütze, obwohl mindestens 1,7 % der Bevölkerung (1,4 von 81 Mio) alleine im Deutschen Schützenbund organisiert und somit „Sportschützen“ sind.
Gemessen an ihrem prozentualen Anteil könnte man deshalb zu dem Schluss kommen, dass „Sportschützen“ weitaus rechtstreuer sind und ein geringeres Risiko tragen, zum Mörder oder Totschläger zu werden, als die Nicht-Sportschützen hierzulande.
Statistik:
BKA-Zahlen Opfer von Tötungsdelikten 1993-2014 PDF-Format
Opferzahlen gem. sportmordwaffen.de PDF-Format
Excel-Arbeitsblätter mit BKA-Zahlenreihe xlsx-Format