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300: Kopieren geht über Studieren…

Von Benedikt Krainz | 14.Februar 2011

Schlimm, diese Eidgenossen! Haben die doch schon wieder nicht das getan, was deutsche Gutmenschen zwischen Flensburg und Garmisch erwartet haben und sich mehrheitlich für die Beibehaltung ihres Waffenrechts ausgesprochen, welches der Schweiz seit Jahrhunderten Frieden und Freiheit garantiert.

Stellvertretend für viele ähnliche Meldungen sei hier nur der Focus zitiert:

Die Volksinitiative «Schutz vor Waffengewalt» will das Schweizer Waffenrecht verschärfen, das zu den liberalsten der Welt gehört. Gleichzeitig soll die Tradition beendet werden, dass Soldaten grundsätzlich immer bewaffnet sind. In der Schweiz sterben pro Jahr im Durchschnitt 300 Menschen durch Schusswaffen. Bei Selbstmorden mit einer Schusswaffe hält das Land den Rekord in Europa.

Respekt, die Befürworter der Waffeninitiative haben ganze Arbeit geleistet.

Entsteht doch beim unbedarften Beobachter der Eindruck, dass in der Schweiz, zumindest statistisch gesehen, täglich (außer Sonntags) ein Mensch erschossen wird.

Macht man sich jedoch den Spaß, nach „Statistik Tötungsdelikte Schweiz“ zu googlen, landet man schnell beim Bundesamt für Statistik.

Ein paar Klicks weiter, offenbaren sich die wahren Ausmaße schweizerirschen Schusswaffenmissbrauchs:

2009 flossen 236 Tötungsdelikte in die amtliche Statistik ein. Davon kamen bei 55 Delikten Schusswaffen zum Einsatz und daraus resultierten letztendlich 24 Todesopfer.

In wie vielen Fällen das Tatmittel „Schusswaffe“ legal im Besitz des Täters war, geht aus dem Zahlenwerk leider nicht hervor. Mehr als bei der Hälfte aller Fälle dürfte es aber nicht einmal in einem bis an die Zähne bewaffneten Volk wie den Schweizern sein.

Auch bei Suiziden spielt die Schusswaffe mit 17% Beteiligung an allen Selbstmorden nicht die ihr angedichtete Rolle. Wäre es die Verfügbarkeit einer Schusswaffe, die einen Menschen zum Selbstmörder werden lässt, müsste die Selbstmordrate in der Schweiz exakt um jene 83% niedriger ausfallen, als sie ist.

Zieht man also von den genannten 300 Schusswaffenopfern die 24 registrierten ab und auch noch zehn Tote durch unsachgemäße Waffenhandhabung, bleiben 266 Schusswaffen-Selbstmörder übrig – von denen die meisten wohl auch gewillt und in der Lage gewesen wären, nach „alter Väter Sitte“ mittels Hanfseil und Schwerkraft freiwillig aus dem Leben zu scheiden.

Von den „erschreckenden“ 300 Todesopfern durch Schusswaffenmissbrauch bleiben bei näherer Betrachtung weniger als zehn Prozent übrig – inklusive des Anteils der ohnehin nicht vom Waffengesetz tangierten, illegalen Waffen.

Selbstverständlich ist jeder ermordete Mensch einer zu viel. Doch genau wie in Deutschland stellt sich die Frage, ob es nicht wesentlich sinnvoller wäre, sich mit den 95 – 97% der Tötungsdelikte ohne Beteiligung legal besessener Schusswaffen zu befassen. Hier würde die Verhinderung weniger Prozentpunkte der Taten ein Vielfaches mehr gerettete Menschenleben bedeuten, als es selbst ein totales Waffenverbot auch annähernd jemals leisten kann.

Es ist kein Ruhmesblatt für die deutschen Medien, ungeprüft Zahlen, die man mit wenigen Mausklicks wenigstens einer Plausibilitätskontrolle unterziehen könnte, als Tatsachen dem Leser bzw. Zuschauer zu verkaufen.

Fast scheint es, als ob zur Erreichung des Volksumerziehungsziels hin zur entwaffnenten und entmündigten europäischen Zivilgesellschaft jedes Mittel recht ist. Aber vermutlich fange ich jetzt schon an, paranoid zu werden und viele unserer Journalisten sind einfach nur zu faul für eigene Recherchen.

Eben frei nach dem Motto „Kopieren geht über Studieren“.

Topics: Allgemein, Medien, Waffenrecht, Weltverbesserer | 3 Kommentare »

3 Kommentare to “300: Kopieren geht über Studieren…”

  1. Frank meint:
    22.Februar 2011 at 15:00

    In der Schweiz kommen über die letzten 10 Jahre gesehen im Durchschnitt 300 Menschen pro Jahr durch Schusswaffen um, das ist Fakt. Niemand hat behauptet, das es sich hier um Morde handelt. Folgende Statistik ebenfalls vom BFS über Todesfälle durch Schusswaffen belegt diese Aussage:

    http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/19/03/02/dos/03.Document.139172.xls

    Das die Tendenz rückläufig ist, widerlegt die Aussage nicht.

  2. Benedikt Krainz meint:
    22.Februar 2011 at 15:55

    @Frank
    Natürlich behauptet niemand, dass es sich um Morde handelt. Aber man „vergisst“ eben auch zu erwähnen (oder weiß es schlicht weg nicht), dass es sich zu 90% um Selbstmorde handelt.

    Wie seriös es ist, die Anzahl von Selbstmördern als Argument bei der Diskussion, ob z. B. Armeewaffen weiter in Privathäusern lagern dürfen oder nicht einzubringen, möge jeder für sich selbst beantworten. Dass Waffenverbote aber keine Selbstmorde verhindern, steht wohl außer Frage.

  3. Peter meint:
    22.Februar 2011 at 18:14

    Leute, geht mal auf folgende Webseite

    http://www.mitschreiben.ch/forum/index.php

    Dort könnt ihr unter „news Schweiz/braucht die Schweiz ein neues Waffengesetz“ die Show verfolgen, welche euer Landsmann Frank hier in der Schweiz, betreffend der Waffeninitiative abzieht und in Caravans Mülleimer immer noch abzieht. Köstlich!

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