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"Richtig glücklich ist ein Grüner erst, wenn er anderen etwas verbieten kann."

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Freiburg: Ökopazifisten auf dem Kriegspfad

Von Benedikt Krainz | 3.Januar 2013

Die FriedensbewegtInnen haben es heute auch nicht leicht.

Kein Krieg in Sicht, wo man sich einem völkermordenden Diktator als “menschliches Schutzschild“ anbiedern kann. Kaum noch amerikanische Soldaten im Land, unter deren Schutz man gegen ihre Anwesenheit demonstrieren könnte. Keine Mitfahrgelegenheit auf einem Blockadebrecher Richtung Gaza, um eine israelische Militäraktion zu provozieren, gegen die man anschließend total empört sein kann. Und zu allem Überfluss gibt es nicht mal mehr Kandidaten, denen man nach dem Aussetzen der Wehrpflicht bei der Verweigerung derselben behilflich sein könnte.

Heckler und Koch konnte auch noch nicht dazu bewegt werden, die Produktion von Schusswaffen auf Jutesäcke und Jesuslatschen umzustellen oder wenigstens ins Ausland abzuwandern.

Da trifft es sich gut, dass in Freiburg im Breisgau der Jagdausstatter Frankonia nicht nur – Skandal! – eine neue Filiale errichtet, sondern diese auch noch – viel größerer Skandal! – mit einem unterirdischen 100-Meter-Schießstand versieht.

Endlich hat man etwas – und das auch noch mitten in „Green City“, der selbsternannten Hauptstadt der Öko-Bewegung – gegen das man seine pazifistischen Überzeugungen in Stellung bringen und auf den Kriegspfad gehen kann.

Dazu hat man eigens eine, ziemlich wirre, Online-Petition verfasst.

Wir BewohnerInnen der Stadt Freiburg und Umgebung wenden uns gegen das geplante Waffengeschäft mit unterirdischer Schießanlage der Firma Frankonia im neuen Wohngebiet der Westarkaden an der Schnittstelle der Stadteile Stühlinger, Mooswald und Betzenhausen – Bischofslinde. Wir halten dieses Geschäft und die 100 Meter lange Schießanlage für eine Gefährdung der Sicherheit der Schulkinder, Jugendliche und BewohnerInnen Freiburgs. Wir setzen uns vielmehr für eine Einschränkung des Waffenbesitzes in privaten Haushalten ein. Mit dieser Petition möchten wir die Eröffnung des Waffengeschäfts und der Schießanlage verhindern.

Natürlich ist so eine unterirdische Schießmöglichkeit eine enorme Gefährdung für die Freiburger Schulkinder, Jugendliche und BewohnerInnen. Liest man doch täglich von Büchsengeschossen, die Kugelfänge, Stahlbetonauskleidungen, einige Meter Edreich und den darauf befindlichen Straßenbelag durchschlagen, um dann heimtückisch Schulkinder, Jugendliche oder BewohnerInnen zu treffen.

In Deutschland, wo die Waffengesetze so lax sind, keine Richtlinien für den Schießstandbau existieren und Schießsstätten nicht behördlich genehmigt und abgenommen werden müssen, in der Tat ein sehr reales Gefährdungspotenzial für die Allgemeinheit.

Mindestens genau so wahrscheinlich wie das Risiko, in Freibrug durch herabstürzende PV-Module, unkontrolliert herumfliegende Windkraftanlagen-Rotorblätter oder explodierende Biogasanlagen zu Schaden zu kommen.

Die „Begründung“ der Verbotsforderung ist nicht weniger hanebüchen:

Begründung: In der Regel werden im Vorfeld der Erstellung eines Wohnbaugebietes Bürger und Bürgerinnen über das Vorhaben unterrichtet, und Baupläne werden im Technischen Rathaus zur Einsicht ausgelegt. Dies ist wahrscheinlich auch in Bezug auf die jetzt errichteten Westarkaden geschehen, der Gemeinderat war unterrichtet, hat diskutiert und veränderte Vorschläge des Projektentwicklers Peter Unmüssig akzeptiert, mit Ausnahme der „Unabhängigen Liste“ (14.12.2010). Die Badische Zeitung berichtete am 3. Dezember 2010: „Ein Magnet fürs Einkaufszentrum, neben Zoomarkt und Biosupermarkt, soll das Fachgeschäft für Jagdbedarf ‚Frankonia’ werden…’Frankonia’ wird einen unterirdischen Schießstand anlegen.“

Man „begründet“ eine Verbotsforderung, in dem man bestätigt, dass im Vorfeld alles korrekt und unter Einhaltung des üblichen Genehmigungsverfahrens gelaufen ist. Und das Ganze auch nur zwei Jahre, nachdem das Projekt vorgestellt bzw. genehmigt wurde.

Aber wahrscheinlich war man vorher nur mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Gib und gab es doch auf der Welt sehr viele große und kleine kriegerischen Auseinandersetzungen, bei der FriedensaktivistInnen wie die Petentin, Frau Virginia Edwards-Menz vom „Freiburger Friedensforum“, genau nichts zur Beilegung beigetragen haben.

Was macht man also, wenn man keine Gräueltaten in Syrien und keine Massaker im Sudan verhindern und auch sonst nirgends auf der Welt auch nur einen Soldaten oder Rebellen oder Gotteskrieger davon abhalten konnte, im Namen einer Regierung oder Organisation oder Religion seine Mitmenschen zu massakrieren?

Genau, man sucht sich eben zu Hause ein Ausweichziel, auf das man seinen als Pazifismus getarnten Gesinnungsterror konzentrieren kann:

Ein Waffengeschäft und dessen Kunden.

Wir sind entschieden gegen einen Schießstand innerhalb eines Wohn- und Geschäftskomplexes, weil die Vergangenheit leider eindeutig gezeigt hat, dass von einigen unverantwortlichen Waffenbesitzern eine tödliche Gefahr für Mitmenschen ausgeht. Diese Gefahr wird durch einen innerstädtischen Schießstand sicher erhöht.

Au ja.

Laut statista.de wurden in den 20 Jahren von 1992 bis 2011 genau 21.374 Menschen in Deutschland ermordet, also im Durchschnitt jedes Jahr 1.068. Selbst Kreativstatistiker Roman Grafe kommt, trotz größtem Einfallsreichtum und flexibler Auslegung der Kriterien für seine „Sportmordwaffen-Opferkarte“ mit Ach und Krach auf 130 angebliche Opfer „getötet mit Waffen von Sportschützen“ in diesem Zeitraum.

Das heißt im Umkehrschluss, dass bei mindestens 99,39% der vollendeten Morde das Tatmittel keine böse Sportmordschützenwaffe war.

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Oder anders ausgedrückt:

Eine mit zum Waffenerwerb berechtigten Kunden gefüllte Frankonia-Filiale dürfte in weitem Umkreis der sicherste und friedlichste Ort mit der höchsten Dichte an rechtstreuen Bürgern sein.

Das ist aber für unsere pazifischtischen Freunde mit ihrem genau so einfältigen wie wirklichkeitsfernen Friede-Freude-Eierkuchen-Weltbild nicht nachvollziehbar. Sie interessieren sich nicht für Fakten, sie brauchen einen Sündenbock. Sie brauchen einen Aufhänger, eine Daseinsberechtigung. Etwas, was ihnen vielleicht auch einmal ein Erfolgserlebnis verschafft, wenn man schon sonst auf der ganzen Linie kläglich versagt hat.

Und da kommt ein Waffenfachgeschäft, gegen das man sich empören kann, gerade recht.

Topics: Allgemein, Satire, Volksverdummung, Weltverbesserer | 4 Kommentare »

4 Kommentare to “Freiburg: Ökopazifisten auf dem Kriegspfad”

  1. Erik der Rote meint:
    3.Januar 2013 at 18:00

    Komischerweise habe ich von Frau Virginia Edwards-Menz, von Beruf Krankenschwester noch keine Petition zum Thema Todesfälle in Kliniken durch Hygienemängel, Arztefehler, usw. mit gesch. 30000 Toten im Jahr in D oder Einsatz von Phsychopharmaka im Zusammenhang mit den sog. Amokläufern gelesen. In Ihrem Fachbereich (Psychologie/Psychatrie) scheint Sie mit Scheuklappen rumzulaufen!

  2. Butterbrezel meint:
    4.Januar 2013 at 04:03

    Da stimme ich Eric zu. Ironischerweise wurde ich vor knapp 3 Jahren in der Uniklinik Freiburg operiert und sie vergaßen (kein Witz) ein Stück eines OP Tuches in mir, so das ich 2 Jahre mit eiternden Geschwüren zu kämpfen hatte, bis eine versierte Klinik in Stuttgart den Bastard fand und entfernte.

    Ansonsten gebe ich Benedikt Recht. Und Henry M. Broder, der der Meinung ist, das wir uns längst im Würgegriff der (Grün)Linksreaktionären Gutmenschen befinden.

    Grüne Gutmenschen ohne Maske findet man im SPIEGEL-TV Beitrag hier.

    (Gefunden bei Quotenqueen)

    Die hohe Kunst des Scharlatans besteht darin, die Menschen nicht nur zu täuschen, sondern ihnen in ihrem Irrtum noch das Gefühl zu vermitteln, mehr zu wissen als jene, die den Betrug durchschauen. So gesehen sind die GRÜNEN in Deutschland große Künstler, wo sie es als einzigem Land der Erde geschafft haben, eine ganze Nation in den Würgegriff kleinlicher Vorschriften zu zwingen und die Menschen sich dabei noch gut und überlegen fühlen zu lassen. Ich stehen sicher nicht in Verdacht, dem linkslastigem SPIEGEL zu unterstützen – aber Ehre wem Ehre gebührt: Die Abrechnung von SPIEGEL-TV mit den unsinnigen Glaubenssätzen einer inzwischen komplett grün verseuchten Gesellschaft ist ganz großes Kino. Auch Renate Künast unmasked =)

    Dem Autor des Films wünschen ich für seine berufliche Zukunft alles Gute!

    http://www.spiegel.tv/filme/magazin-30122012/

    Gruß Butterbrezel

  3. Arne Schuster meint:
    4.Januar 2013 at 11:36

    Jetzt habe ich mir die Kommentare der Unterzeichner angeschaut. Im ersten Moment dachte ich, es handelt sich um lustige, juxige Einträge. Mitnichten – da haben wirklich Vollidioten (bitte mal die Rechtschreibung dort beachten. Und ich meine nicht Tippfehler, sondern sprachliches Unvermögen)Ihren, durch keinerlei Fakten untermauerte Meinung kundgetan. Und zwar in einer dermaßen dummen Form, dass es sich im Prinzip schon verbietet, sich ernsthaft mit diesen Leuten zu befassen. Ich komme auf das Niveau einfach nicht runter – die Arroganz erlaube ich mir!

  4. Andreas meint:
    7.Januar 2013 at 14:28

    Zur Jagdethik gehört auch, sich mit unsachlich, unwissend und fachlich falsch argumentierenden Jagdgegnern nicht zu beschäftigen.
    Leider gibt es Menschen, die sich sehr gerne über andere Menschen auslassen, anstatt hinter den eigenen Kulissen aufzuräumen.
    Aber so einfach strukturierte Menschen gibt es nunmal.

    Diese Arroganz erlaube ich mir, ohne beleidigend zu werden.

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