Kopf – Tisch – Aua! Kopf – Tisch – Aua!
Von Benedikt Krainz | 29.April 2014
Seit heute weiß ich endlich, dass ich kein „echter Sportler“ bin. Ich kann zwar einige Platzierungen und Landesmeistertitel mit großkalibrigen Kurzwaffen im BDMP Landesverband Sachsen vorweisen, aber die habe ich dann wohl als „falscher Sportler“ eingeheimst.
Das Ausschlusskriterium, welches mich und hunderttausende andere Sportschützen in Deutschland zu keinem „echten Sportlern“ erklärt, stammt von einem Peter Frohberg, seines Zeichens Druckluftwaffen(?)-Trainer bei der „Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft zu Dresden„, kurz „PSSG“. Der vertritt nämlich in einem halbseitigen Artikel in der aktuellen Wochenendausgabe (26./27.04.2014) der „Sächsischen Zeitung“ höchst eigenartige Ansichten:
Das Sächsische Innenministerium zählte im Februar 135.571 erlaubnispflichtige Schusswaffen in Privatbesitz. Für Trainer Frohberg kommt diese Zahl jedoch nicht durch Sportschützen zustande:
Ach nee? Durch wen denn dann? In Sachsen sind, wie zitiert, ca. 135.000 registrierte Waffen in privatem Besitz, ein großer Teil davon dürfte auf Waffenbesitzkarten von den derzeit 13.500 Sportschützen eingetragen sein. Der Landesjagdverband Sachsen hat ca. 6.500 Mitglieder. Wer soll die Waffen denn sonst besitzen? Etwa die paar Waffensammler oder gar Altbesitzer?
Das „Beste“ kommt aber noch: (Das erklärt vielleicht die für diesen Blogeintrag gewählte Ãœberschrift…)
„Ein echter Sportler nimmt seine Waffe niemals mit nach Hause, sondern schließt sie im Verein ein, wo er sie auch braucht“, erklärt er. „Ein Formel-1-Fahrer nimmt sein Auto ja auch nicht mit nach Hause.“
Abgesehen davon, dass ein Formel-1-Bolide im Gegensatz zu einer Kurzwaffe nicht in ein Behältnis von der Größe eines Schuhkartons passt: Formel-1-Cracks wie Vettel oder Alonso besitzen privat Dutzende stark motorisierte Supersportwagen mit Straßenzulassung und fahren mit diesen natürlich auch zum Spaß durch die Gegend, während ihre Dienstfahrzeuge von einer Rennstrecke zur nächsten transportiert und für das kommende Rennen vorbereitet werden.
Auch die wenigsten Kunstflugpiloten dürften über einen eigenen Hangar zu Hause verfügen, genau so, wie viele Wassersportler ihr Motorboot irgendwo einmieten, weil ihre Dreizimmerwohnung im vierten Stock in Innenstadtlage nun mal keinen direkten Zugang zu einem offenen Gewässer hat.
Ansonsten dürfte es aber ziemlich normal sein, dass die meisten Individualsportler ihre eigenen, mitunter ziemlich teuren Sportgeräte, soweit diese in eine Tasche passen, auch ganz selbstverständlich mit nach Hause nehmen. Weil man sein Ausrüstung warten und pflegen muss, weil man an wechselnden Orten trainiert oder an auswärtigen Wettkämpfen teilnimmt oder Trockentraining betreibt. Oder schlichtweg, weil man verhindern möchte, dass sich Dritte am eigenen Eigentum vergreifen – und sei es nur, um es zu befummeln.
Leider erfährt man nicht, warum denn nach Ansicht des Herrn Frohberg angeblich ein „echter“ Sportler seine Waffe „niemals“ mit nach Hause nimmt. Vom Deutschen Schützenbund oder Sächsischen Schützenbund sind, zumindest mir, entsprechende Aussagen oder Forderungen gänzlich unbekannt und würden auch den Verbandsaussagen gegen eine zentrale Waffenaufbewahrung widersprechen.
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Themen: Nützliche Idioten | 16 Kommentare »
So hetzen die „Grünen“ gegen Schützen!
Von Benedikt Krainz | 18.März 2014
Wie die „Grünen“ im bayerischen Wahlkampf gegen Sportschützen Stimmung machen, wurde im aktuellen Waffenrechtsnewsletter des DSB publiziert.
Das können wir auch…
Themen: Parteien, Volksverdummung, Weltverbesserer | 5 Kommentare »
Keine Sportwaffen als Mordwaffen!
Von Benedikt Krainz | 4.März 2014
Letzte Aktualisierung: 01.04.2014 (57 Opfer im Zeitraum Februar und März 2014!)
Nachtrag Vorbemerkung 31.03.2014:
Tötungsdelikte mit Schusswaffenbeteiligung, bei denen sich die Herkunft der Tatwaffe nicht eindeutig klären lässt gab es in Darmstadt (ein Toter) und Havighorst (ein Toter). Das Tatmittel „Jagdwaffe“ wird bei Tötungsdelikten auf Föhr (eine Tote) angegeben, außerdem gibt es im Fall von Aue (eine Tote) vage Andeutungen Richtung „Jäger“. Die Anzahl der Opfer beinhaltet keine Täter, die nach der Tat Suizid begangen haben.
Wenn man sich die halbe Nacht um die Ohren schlägt, „google news“ nach aktuellen Tötungsdelikten durchforstet und die jeweiligen Tatumstände näher beleuchtet, kommt man irgendwann zur Erkenntnis:
Keine Sportwaffen als Mordwaffen.
Dafür aber jede Menge Messer als Mordwaffen.
Hier die Ausbeute, ohne Gewähr auf Vollständigkeit:
März 2014 | Rostock | eine Tote |
März 2014 | Kleve | ein Toter |
März 2014 | Themar | ein Toter |
März 2014 | Meerbusch | eine Tote |
März 2014 | Tornesch | eine Tote |
März 2014 | Springe | eine Tote |
März 2014 | Albstadt | zwei Tote |
März 2014 | Walldürn | ein Toter |
März 2014 | Marburg | eine Tote |
März 2014 | Neu Wulmstorf | eine Tote |
März 2014 | Dortmund | eine Tote |
März 2014 | Neukölln | ein Toter |
März 2014 | Ahaus | eine Tote |
März 2014 | Möhnesee-Körbecke | eine Tote |
März 2014 | München-Großhadern | eine Tote |
März 2014 | Bergedorf | ein Toter |
März 2014 | Minden | ein Toter |
März 2014 | Wahlstedt | ein Toter |
März 2014 | Oberstenfeld | ein Toter |
März 2014 | Wolfsburg-Mörse | eine Tote |
März 2014 | Heiligenhaus | eine Tote |
März 2014 | Krefeld | ein Opfer |
März 2014 | Ludwigshafen | eine Tote |
März 2014 | Harburg | eine Tote |
März 2014 | Dittelbrunn | eine Tote |
März 2014 | Kelheim | eine Tote |
März 2014 | Papenburg | ein Toter |
Februar 2014 | Ockholm | eine Tote |
Februar 2014 | Ostfildern | ein Toter |
Februar 2014 | Düsseldorf/Erkrath | drei Tote |
Februar 2014 | Mosbach-Neckarelz | zwei Tote |
Februar 204 | Unterhaching | eine Tote |
Februar 2014 | Aspach | ein Toter |
Februar 2014 | Hildesheim | ein Toter |
Februar 2014 | Schonach | eine Tote |
Februar 2014 | Steglitz | ein Toter |
Februar 2014 | St. Tönis | eine Tote |
Februar 2014 | Kesternich | eine Tote |
Februar 2014 | Neukölln | ein Toter |
Februar 2014 | Reindahlen | eine Tote |
Februar 2014 | Eppendorf | ein Toter |
Februar 2014 | Niederwürschnitz | eine Tote |
Februar 2014 | Schnaittenbach | eine Tote |
Februar 2014 | Breidenbach | eine Tote |
Februar 2014 | Exter | eine Tote |
Februar 2014 | Radebeul | eine Tote |
Februar 2014 | Udenheim | eine Tote |
Februar 2014 | Speyer | eine Tote |
Februar 2014 | Möckenlohe | eine Tote |
Februar 2014 | Essen | eine Tote |
Februar 2014 | Wetter | eine Tote |
Februar 2014 | Gnadental | eine Tote |
Februar 2014 | Duisburg | eine Tote |
Den Januar wollte ich mir nicht auch noch antun, sonst wäre die Liste vermutlich mindestens doppelt so lang geworden.
Kein Wunder, dass man sich bei der anderen Feldpostnummer nur auf Delikte mit Tatmittel „Sportwaffe“ bzw. Täter „Sportschütze“ (Dezember – Februar: 1 Opfer) beschränkt.
Würde man alle Opfer gleich wichten und alle zählen, wäre bei dem gewählten Maßstab der „Opferkarte“ nach drei Monaten bereits die halbe Republik unter schwarzen Kreuzen verschwunden. So aber hat man noch reichlich Platz für mindestens die nächsten hundert Jahre. Außerdem kann man den „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“-Slogan behalten. Der hat zwar nichts mit der Realität zu tun, dafür aber um so mehr mit Dichtkunst: Er reimt sich.
Ãœbrigens, die „dpa“ hat in einem Artikel zum Pistorius-Prozess in Südafrika ausnahmsweise mal Fakten aus Deutschland genannt.
Jährlich kommen etwa 15 000 Menschen in Südafrika durch Gewalt ums Leben – bei 51 Millionen Einwohnern. In Deutschland sind es 2100 Menschen bei 82 Millionen Einwohnern.
Also knapp 180 jeden Monat, von denen es vielleicht zwei Dutzend in die Medien schaffen.
Und ungefähr 2.095 von diesen 2.100 Tragödien interessieren Grüne, Grafe & Consorten nicht die Bohne.
Sie wissen ja, keine Sportwaffen als Mordwaffen…
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Im Zweifel gegen die nicht Angeklagte?
Von Benedikt Krainz | 7.Februar 2014
Der Mob hat ein neues Opfer.
Alice Schwarzer hat zwar nichts illegales getan, aber das scheint kaum jemand zu interessieren.
Genüsslich breitet man Hohn und Spott über sie aus, kein Kommentar ist zu dumm, kein Spruch zu billig. Dem deutschen Michel hat man wieder mal ein Stöckchen hingehalten, über das mit größter Freude gesprungen wird. Wie bei Christian Wulff, wie bei Franz-Peter Tebartz van Elst. Es scheint ja auch keine wichtigeren Probleme hierzulande zu geben, über die man sich tagelang auslassen müsste. Und von denen nun abgelenkt wird.
Ich kann diese Häme und Schadenfreude nicht nachvollziehen.
Wenn Alice Schwarzer mit ihrer Arbeit auf ehrliche Weise so viel Geld verdient hat, dann verdient das Respekt.
Wenn sie ihr Geld in der Schweiz sicherer wähnte, dann ist das nicht von der Hand zu weisen.
Wenn sie im Rahmen des geltenden Rechtes über eine Selbstanzeige aus der Sache herausgekommen ist, dann kann man ihr das nicht vorwerfen.
Man muss nicht die Positionen von Frau Schwarzer teilen, man darf sie auch kritisch sehen.
Diese gegenwärtige Hexenjagd, angefeuert von Leuten und Medien, die am allerwenigsten das Maul aufreißen sollten, finde ich aber unter aller Sau.
Speziell wenn grünes Spitzenpersonal in der Reihe der KritikerInnen ganz vorne steht, sollte man skeptisch werden und sich fragen, warum das wohl so ist.
Sonst schreien „wir Waffenlobbyisten“ immer danach, gefälligst die Fakten zu beachten und fordern sachlichen Diskussionen, beklagen uns über unfaire Medienhetze und verlogene Politiker.
Aber sobald es ein anderes Thema ist, gilt das plötzlich alles nicht mehr? Dann macht man dieses Spiel mit?
Wer meint, in den sattsam bekannten Chor aus selbstgerechten Moralaposteln und wasserpredigenen Weinsaufern einstimmen zu müssen, der soll das eben machen.
Mein Ding ist das nicht.
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dpa, mit „p“ wie „Gehirnwäsche“
Von Benedikt Krainz | 28.Januar 2014
Wenn in den Nachrichten eine Meldung mit Schusswaffenbezug aufaucht, gibt es meistens zwei Möglichkeiten: Entweder sie ist neutral und sachlich gehalten, oder sie kommt von der dpa.
Da die „Deutsche Presse Agentur“ in der hiesigen Medienwelt den Platzhirschstatus inne hat, trifft „neutral und sachlich“ deshalb recht selten zu. Zumindest auf überregionaler Ebene.
Das jüngste Beispiel des Versuchs, Nachricht mit Meinungsmache zu verknüpfen, liefert eine dpa-Meldung zu einem Raubüberfall in Asien, den diverse Zeitungen übernommen haben. Einen Scan „meiner“ Tageszeitung findet man über dem Text, wer den vollständigen Artikel lesen will, kann das online z. B. hier tun. Die Gehirnwäsche-Passage ist folgende:
In Japan gibt es viel weniger Straftaten als in anderen Industrieländern. Dafür sorgen unter anderem äußerst strenge Waffengesetze. Der Besitz von Schusswaffen ist dort verboten.
Aha, „unter anderem“. Man hätte also auch andere Begründungen liefern können, warum es in Japan vielleicht weniger Straftaten als in anderen Industrieländern gibt. Etwa die geografische Lage als Inselstaat mitten im Meer, ohne Landgrenzen zu Drittstaaten und somit ohne Transitverkehr und importierter Kriminalität. Oder die hohe ethnische und religiöse Homogenität der japanischen Gesellschaft. Vielleicht sogar die Tatsache, dass in Japan nach wie vor die Todesstrafe existiert und dies fast vier Fünftel der Japaner gut heißen.
Das erscheint aber seitens der dpa nicht erwähnenswert zu sein. Genau so wenig wie die Tatsache, dass Japan weltweit mit an der Spitze liegt, wenn es um Suizidraten geht. Passt aber nun mal nicht ins Bild, da uns sonst immer erzählt wird, dass viele Schusswaffen zu vielen Selbstmorden führten.
Den Umstand, dass auch im vergleichsweise hochgerüsteten Deutschland 99,8 % der Straftaten ohne Schusswaffenbeteiligung stattfinden und der Anteil von legal besessenen Schusswaffen bei letzteren gerade mal 5% ausmacht, verschweigt man den Lesern auch lieber.
Stellt sich dann die Frage, warum man plötzlich Japan als leuchtendes Beispiel einer entwaffneten Gesellschaft idealisiert darstellt. Sollte sich etwa langsam herumgesprochen haben, dass im Vereinigten Königreich, lange Zeit das gelobte Musterland der Waffenverbieter, doch nicht alles Gold ist, was glänzt? Braucht man ein neues Vorzeigeland, nachdem in Britannien die Sinnhaftigkeit der strikten Waffengesetze immer öfter in Frage gestellt und Liberalisierungen gefordert werden?
Da kommt dann so ein japanischer Eier-Krimi gerade recht, um dem Nachrichtenkonsumenten die Richtung zu weisen und die Gehirnwäsche voran zu treiben.
Interessante Artikel zum Thema:
Von wegen: Japan – keine Waffen, keine Amokläufe, keine Schulmassaker.
Michael Mross: dpa: Deutsche Propaganda Agentur?
Michalis Pantelouris: Lehnt dpa die Realität eigentlich ab, oder hält sie sie nur für nicht notwendig?
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Zwangsgebührenfinanzierte Hetze auf SR-Online
Von Benedikt Krainz | 26.Januar 2014
Wenn die „Zeit“ oder „Süddeutsche Zeitung“ einseitig und mit fragwürdigen Methoden Stimmung gegen registrierte Schusswaffen und deren Besitzer machen, dann ist das eine Sache. Immerhin hat man die Möglichkeit, diese Formate zukünftig zu meiden und Presseerzeugnisse anderer Verleger zu kaufen, die keine oder wenigstens keine so ausgeprägte Linie gegen legale Waffen in Händen unbescholtener Bürger fahren.
Anders sieht es aus, wenn die massive Stimmungmache aus den Redaktionen öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten kommt, zu deren Finanzierung auch die verunglimpften Jäger oder Sportschützen unfreiwillig ihren Obolus in Form der Rundfunkgebühr von schlappen 17,98 Euro im Monat beitragen dürfen. Ganz egal, ob man jemals ARD oder ZDF einschaltet oder nicht.
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Geifer-Pfeiffer und die Hochburg häuslicher Gewalt in Lüchow-Dannenberg
Von Benedikt Krainz | 23.Januar 2014
Auch im hohen Norden wird die „Zeit“ gelesen und die dümmliche Antiwaffenstory von letzter Woche bildet jetzt den Aufhänger für einen Artikel im „Weser-Kurier“. Immerhin hat die „Zeit“ ja recherchiert, wo es in Deutschland wie viele legale Waffen gibt und der Kreis Lüchow-Dannenberg hat dabei ganz gut abgeschnitten.
Ich war leider noch nie in Lüchow-Dannenberg, aber vermutlich langweilt man sich dort eher zu Tode, als dass man Gefahr läuft, durch einen Schuss aus einer legal besessenen Sport- oder Jagdwaffe das Zeitliche zu segnen.
Dennoch ist sie da, diese Gefahr. Meint jedenfalls Superspezialoberexperte Christian Pfeiffer.
Das könne prinzipiell zur Gefahr werden, sagt Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover. „Ein eifersüchtiger Jäger ist genauso gefährlich wie ein eifersüchtiger Müller“, sagt er. „Der Jäger kann aber auf ein Gewehr zurückgreifen.“
Ja, da kann man dem Direktor Pfeiffer wohl kaum widersprechen.
Oder hat man jemals von einem Müller gehört, der seinen Nebenbuhler mit einem Mühlstein erschlagen oder durchs vorsätzliche Herbeiführen einer Mehlstaubexplosion ins Jenseits befördert hat?
Eben. Mord und Totschlag in Deutschland passiert ausschließlich unter der Zuhilfenahme von Schusswaffen. Zumindest bei den Fällen, wo eine Schusswaffe das Tatmittel war, lag der Anteil von Schusswaffen als Tatmittel bei alarmierenden 100 Prozent. Aber zurück zum Müller.
Müller mahlen ihr Mehl, schroten das Korn. Trinken vielleicht auch mal einen Korn. Aber mit Schrot zu schießen – das machen nur Jäger. Rein hypothetisch – und wirklich nur so – bestünde immerhin die Gefahr, dass ein Müller eine Flinte findet, die vorher ein Jäger ins Korn geworfen hat.
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Themen: Lug und Trug, Satire, Volksverdummung | 10 Kommentare »
Mission erfüllt – Meinungsmachmaschinerie läuft auf Hochtouren
Von Benedikt Krainz | 18.Januar 2014
Das war so klar wie Kloßbrühe. In meinem letzten Beitrag über den aus der Feder von Wolf Wiedmann-Schmidt stammenden „Zeit“-Artikel „„Waffenland Deutschland“ hatte ich es schon angedeutet:
Immerhin hat man wieder ein paar Zahlen und Zitate in die Welt gesetzt, die man in Zukunft schön zitieren kann.
Genau das passiert jetzt. Sucht man auf google News nach „legale Waffen“, werden jede Menge Artikel aufgelistet, die mehr oder weniger direkt Bezug auf „Waffenland Deutschland“ nehmen.
Die „besten“ Ãœberschriften:
Schusswaffen-Studie Deutschland: Auch legale Waffen töten (n-tv)
Hälfte der Schusswaffenopfer stirbt durch legale Waffen (T-Online)
Tödliche Schüsse häufig aus legalen Waffen (Main Netz)
2013 mindestens 27 Tote durch registrierte Schusswaffen (Epoch Times)
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 54 Menschen durch Schusswaffen getötet. 27 davon, also genau 50 Prozent, starben durch legal … (Berliner Morgenpost)
Und das ist nur ein kleiner Teil der Treffer der ersten Seite.
In wenigen Wochen werden über Suchmaschinen unzählige Seiten referenziert sein, die auf den durch haarsträubende Methoden ermittelte „Statistik“ des Wiedmann-Schmidt-Artikels Bezug nehmen. Viele davon indirekt, ohne Bezug zum ursprünglichen „Zeit“-Artikel mit den hunderten korrigierenden Kommentaren.
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Themen: Lug und Trug, Medien, Volksverdummung, Waffenrecht, Weltverbesserer | 5 Kommentare »
Zeit(d)ung
Von Benedikt Krainz | 16.Januar 2014
Neulich beklagte ich in meinem Artikel „Gun Control auf Tauchstation“ die völlige Ignoranz der Weltverbesserer gegenüber Gewaltverbrechen, solange keine legalen Waffen im Spiel waren und schrieb:
Derzeit schweigen sie wieder besonders laut, die selbstgerechten Weltverbesserer, selbsternannten Kriminalitätsexperten und sonstige scheinheilige Claqueure der nationalen wie internationalen “Gun Controlâ€-Bestrebungen.
Ob Wolf Wiedmann-Schmidt meinungsterror.de kennt, weiß ich nicht. Aber irgendwie könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass sich da „gewisse Kreise“ mangels verwertbarer Legalwaffenmissbräuche genötigt sahen, den „Zeit“-Lesern mal wieder den „rechten“ Weg zu weisen.
Zwar registriert das Statistische Bundesamt jährlich rund 70 Tote durch Schusswaffen bei Angriffen und Unfällen, dazu kommen etwa 750 Selbstmorde. Ob die Todesschüsse aus einer illegalen oder einer legalen Waffe kamen, wird aber seltsamerweise nicht erfasst.
Trotzdem behauptet die Schützenlobby, dass nur von illegalen Waffen eine große Gefahr ausgehe, und verweist auf Raubmörder, kriminelle Banden und Terroristen. Doch legale Waffen sind nicht harmloser: Nach Recherchen der ZEIT wurden allein im vergangenen Jahr mindestens 27 Menschen in Deutschland mit registrierten Schusswaffen getötet – bei insgesamt 54 bekannt gewordenen Todesfällen durch Schusswaffen.
Zunächst einmal wäre es sicher nicht nur mir neu, dass die „Schützenlobby“ behauptet, dass nur von illegalen Waffe eine große Gefahr ausgehe. „Die weitaus größere Gefahr geht von illegalen Waffen aus“ bzw. „die eigentliche Gefahr sind die illegalen Waffen“ – das sind die üblichen Aussagen.
Leider bleibt die „Zeit“ dem Leser schuldig, wie sich die Zahl der angeblichen Toten durch registrierte Schusswaffen zusammensetzt. Meine persönliche Vermutung: Man hat einerseits die „Statistik“ des Sportmordwaffen-Hyperventilators Roman Grafe für bare Münze genommen und deren Angaben um Jagdunfälle und tödlichen Polizeiwaffengebrauch erweitert – schon kommt man irgendwie auf 27.
Dank der interaktiven Karte kann man sogar gucken, in welchen Landkreis es wie viele Waffen pro Tausend Einwohner gibt. Registrierte Waffen, natürlich. Danach müsste es in den Legalwaffenbesitznotstandsgebieten Hamburg oder Berlin ja besonders friedlich sein, während uns aus der Waffenbesitzerhochburg Landkreis Lüchow-Dannenberg täglich über Schießereien berichtet werden. Die Realität sieht natürlich unwesentlich anders aus. Genau wie im Osten:
Im Osten Deutschlands zeigen sich noch die Folgen der DDR: Dort gibt es weniger Schusswaffen, weil Schützenvereine verboten waren. Bedenklich stimmt, dass es in Regionen, in denen es viele registrierte Waffen gibt, auch gehäuft zu Todesfällen durch diese zu kommen scheint.
Also müsste es im Osten dann ja weniger Morde geben. Seltsam nur, dass Matthias Stolz, ebenfalls in der „Zeit“, noch 2011 zu einer ganz anderen Erkenntnis kam:
Gut, im Osten sind schon seit Jahren ein paar mehr Opfer zu beklagen als im Westen (es bringen sich also nicht nur die Reichen gegenseitig um, wie das Fernsehen lehrt).
Was denn nun, mehr Morde im Osten, obwohl da doch, wie wir gerade gelesen haben, viel weniger Waffen registriert sind?
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Themen: Lug und Trug, Medien, Volksverdummung, Waffenrecht, Weltverbesserer | 10 Kommentare »
Aktenzeichen XY: CO2-Waffen jetzt auch im Kaliber 7,65 Browning?
Von Benedikt Krainz | 9.Januar 2014
Nach ungefähr 30 Jahren habe ich mal wieder „Aktenzeichen XY ungelöst“ geguckt. Das „ungelöst“ scheint inzwischen weggefallen zu sein, genau wie Eduard Zimmermann.
Ein Fall beschäftigte sich mit einem brutalen Raubüberfall auf einen Dortmunder Juwelier. Der wurde zuerst niedergeschlagen und dann auch noch durch zwei Schüsse aus einer Pistole Kal. 7,65 Browning lebensgefährlich verletzt. Im Anschluss an die nachgestellten Szene präsentierte man den Zuschauern dann eine Griffschale, bei der man kurz auf der Rückseite einen Clip erkennen konnte. Solche Clips sind üblich bei CO2-Waffen, bei denen im Griffstück die Treibgaskartusche steckt, auf die die Griffschale dann aufgeklickt wird.
Im entsprechenden Artikel auf der Internetseite der Sendung werden die Erkenntnisse wie folgt zum Besten gegeben:
Nach dem Überfall findet die Spurensicherung der Kripo im Juweliergeschäft eine abgeplatzte Pistolengriffschale, die zur Tatwaffe gehört und wichtige Rückschlüsse zulässt: Bei der Tatwaffe dürfte es sich um eine schwarze Pistole, Kaliber 7.65 Millimeter Browning, gehandelt haben.
Unverständlich, dass sowohl bei der Kripo Dortmund als auch im „Aktenzeichen XY“-Team offenbar niemand ist, der eine Griffschale für CO2-Waffen mit ihrer speziellen Befestigungstechnik von einer „normalen“ Griffschale unterscheiden kann. Dazu muss man weder Waffentechniker noch Sachverständiger sein.
Bei scharfen Waffen würde eine solche Befestigungsart das Einführen eines Magazines verhindern. Dort sind Griffschalen üblicherweise verschraubt und lösen sich, auch wenn man mit der Waffe jemand brutal niederschlägt, nicht einfach vom Griffstück.
Google liefert bei der Bildersuche nach „griffschalen cp88“ viele Treffer, so dass ein Vergleich zwischen der in „Aktenzeichen XY“ gezeigten Griffschalenhälfte und den über viele Onlineshops angebotene Ersatzgriffschalen schnell möglich war.
Selbstverständlich habe ich die XY-Redaktion sofort auf die falsch zugeordnete Griffschale hingewiesen, sicherlich war ich auch nicht der Einzige, dem das aufgefallen ist. Auf der Videotextseite 371 wurden die entsprechenden neuen Erkenntnisse auch schon kurz erwähnt.
Trotzdem ein Armutszeugnis für den Sender und die zuständige Kripo. Sollte man da wirklich nicht die Möglichkeit in Erwägung gezogen haben, dass das Plastikteil auch von einer anderen als der Tatwaffe stammen könnte?
Verschwörungstheoretiker könnten bei diesem Fall, Schüsse auf einen türkischstämmigen Gewerbetreibenden aus einer schallgedämpften(?) Ceska(???) Pistole Kaliber 7,65 Browning, natürlich auf ganz andere Ideen kommen. Die NSU-Typen haben immerhin ein „Alibi“. Aber lassen wir das lieber…
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